Eine gut geölte Maschine

 

Eitel Sonnenschein

Eine Basketballmannschaft ist wie eine gut geölte Maschine.

Sie fährt Tag für Tag zuverlässig jede kurze und weite Strecke ohne zu mucken und zu murren. Genauso wie die Z’Airs an Spieltagen zu Heim- und Auswärtspartien zuverlässig Siege einfahren. Die regelmäßigen Besuche in der Werkstatt zeigen keinerlei Auffälligkeiten, ebenso wenig die wöchentlichen Trainings. Eines Samstagnachmittags geht sie eitel Sonnenschein ins Rennen, wie diesmal zum Großen Preis von Greiz.

 

In den Startlöchern

Auf der Pole Position stand Science City Jena, direkt dahinter die Z’Airs. Die Motoren erwärmten sich auf Betriebstemperatur wie unsere neun Rennfahrer.

Erst 30 Minuten bevor die Reifen quietschen, tuckerten die Oldtimer von der Saale an den Start. Jeder Hobby-Schrauber hörte sofort, dass dort ein Auspuffrohr ausgebaut wurde, ähnlich wie der Jenaer Schmuck. (21 Punkte pro Spiel)

Doch auch an den Zeulenrodaer Fabrikaten wurde noch gewerkelt. Chris, der zur letzten Durchsicht fehlte, machte nun Gebrauch seiner Rennstall-Lizenz. Um den Wagen für die nächsten Rennen zu schonen, beließ er das Modell “Christian” ohne Plakette auf der Hebebühne. Dafür drehte der Werkstattmeister Rudi die erste Runde. Das Aufeinandertreffen “Achtzylinder gegen Achtzylinder” versprach Spannung, analog zur Kaderstärke der beiden Kontrahenten.

 

Erste Runde kein Vollgas

Die röhrende Präsenz der Jenaer lies den Asphalt vibrieren. Wir Hausherren wollten die Geschwindigkeit in den heiklen Passagen herausnehmen und aus dem Windschatten heraus beschleunigen. Doch versagte auf den Geraden unser Turbo. An der Schwäche beim kontrollierten Angriff müssen wir arbeiten. Aber mit welcher Abgezocktheit die Veteranen von der Saale unsere Zonen-Fabrikate auseinandernahmen war verblüffend. Deren Boxenteam agierte mit lautstarken, taktischen Anweisungen, perfekt sitzenden Handgriffen und entschlossenem Einsatz. Der Rundkurs hielt für uns ungewohnt lange Pässe bereit. Damit konfrontiert, sahen unsere Fans nicht die Höchstgeschwindigkeiten des Zeulenrodaer Motorenwerks. Wir kamen zu spät an unsere Außenlinie. Allen voran Jenaers Krainhöfner wusste dies zu nutzen und holte im Alleingang fünf Zähler mehr als alle Zeulenrodaern heraus. Bei uns kamen nur Rudi und Martin auf Touren. Nach sieben gegnerischen Manövern auf der Außenspur und zu vielen Zeitstrafen für uns, lagen wir bereits 21 Sekunden zurück.

 

Runde Zwei am Limit

Auf der Start-Ziel-Geraden beschleunigte Rennfahrer Pierre Kopf an Kopf mit einem größeren Boliden, stieg vor der Kurve in die Eisen, täuschte eine Vollbremsung an und touchierte den Kontrahenten beim Überholen seitlich. Nach diesem erfolgreichen Dreipunktspiel, legte er direkt noch zwei Mal nach. Die beste Strategie unserer Teamleitung war die Umstellung auf “Mann gegen Mann”. Dadurch kamen wir mit drei unsauberen Aktionen aus und verkürzten in dieser Runde den Rückstand um vier.

 

Boxenstopp und weiter!

Als wir bei 29 zu 40 unseren Boxenstopp einlegten, rüsteten wir auf Lautstärke, Höchstgeschwindigkeit und Vollkontakt um. Teamkollege Felix klebte während des gesamten Rennens am Heck des Jenaer Hennecke. Anderorts scheuten wir den direkten Zweikampf und konnten nur 14 gegnerische Fehltritte erwirken, die wir jedoch in 10 von 12 Fällen nutzten. Um nicht unter die Räder zu kommen, gaben wir oft die Innenspur frei, anstatt mutig den Weg zu blockieren. Und so konnten uns die größeren und PS-stärkeren Karren abermals stehen lassen.

Die erfahrene Härte wollen wir mit ins Training nehmen. Außerdem müssen wir die Aushilfe für den Teamkollegen stärken.

Die durchweg guten Rundenzeiten vom Rennstall Jena zeigten deren Klasse aber ebenso unsere ausweichende Fahrweise. Somit endete die dritte Runde mit riesengroßem Rückstand von 29 Punkten.

 

Den Sieg ins Ziel fahren

Das Tempo der Veteranen konnten wir nicht bremsen und so resultierten aus unseren 25 Regelverstößen 21 Zähler für die Auswärtigen. Boxenjunge Philip musste schon vor der geschwenkten, schwarz-weiß-karierten Flagge den Rundkurs verlassen. An so einem Renntag mit nur vier eigenen und neun gegnerischen Überholmanövern an der Außenlinie hatten es die Z’Airs schwer. Angefressen von der guten Jenaer Performance drängten wir den Kontrahenten Popp in der letzten Kurve unsauber von der Strecke. Natürlich wurde dies von der Rennleitung geahndet und so lief Jena mit 100 km/h Vollgas und Zeulenroda mit angezogener Handbremse bei 58 km/h ins Ziel ein.

 

Platz auf dem Treppchen

In dieser Saison stehen wir, punktgleich mit dem Zweiten und dem Vierten, noch immer auf dem Treppchen. An den folgenden zwei Wochenenden finden in der Zeulenrodaer Reimann-Halle jeweils 15:30 Uhr die entscheidenden Spiele für den Abschluss der Oberliga statt. Diesen Samstag geht es gegen die jungen Viertplatzierten Science City Jena III und nächsten Sonntag gibt es Revanche gegen den Zweiten vom BC Erfurt.

 

Unsere Fahrer: Martin Hempel 15, Rudi Hubatsch 10, Pierre Teilig 10, Felix Köber 9, Max Frotscher 7, Philip Täubert 5, Denny Wieduwilt 2, Benjamin Fischer