Eine offene Rechnung

 

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Das Hinspiel hatten wir mit einem sogenannten Blowout-Sieg 82 zu 61 gewonnen, aber eine erneute 27-Punkte-Hälfte von Christian war wohl nicht zu erwarten. Spielte in Jena noch der Coach Hamzei selbst, holte er diesmal Verstärkung mit Regionalliga-Erfahrung. Mit den sechs Rookies (Liga-Neulingen) konnte er 52 PPG (durchschnittliche Punkte pro Spiel) mehr abrufen. Beide Teams traten zu zehnt an. Wir mussten auf Pierre (12 PPG) in der Starting-Five (Startaufstellung) verzichten. Die enge Zeulenrodaer Schulsport-Halle war mit Fans bis zum Rand gefüllt und versprach eine energische Partie.

 

10 Punkte vor

Unser internes Ziel für jedes erste Viertel ist, so viel Energie aufs Feld zu bringen, um zehn Punkte Vorspruch herauszuarbeiten. Und das Spiel lief gut an, als Christian sofort einen Two- und Threepointer traf. (26 Punkte im Spiel) Aber auch die Jung-Spunde von der Saale gaben mächtig Gas. Sie zogen konsequent zum Korb und kickten (passten) auf den freistehenden Schützen raus, womit unsere Defense (Verteidigung) abermals überfordert war. Jenas Linartas (19 Punkte im Spiel), der Sohn vom Regio-Trainer, konnte im ersten Abschnitt gleich dreimal von Downtown (Dreierlinie) einnetzen. Auch der Jenaer Otto (15 Punkte im Spiel) machte mit zwei krachenden Slam-Dunks eine Kampfansage. Die frühe Rotation (Spielerwechsel) durch den gesamten Teamkader konnte Science City besser kompensieren. So standen die Z’Airs mit 14 zu 33 vor einer kniffeligen Aufgabe.

 

10 Punkte zurück

Martin zeigte mit Entschlossenheit und Körperspannung, wer hier die Hosen an hatte. Mit 15 Punkten im Spiel konnte er Gegenspieler Meyr gut Paroli bieten. Zum Glück ist der Sohn vom Ex-Bundesligist Rolf Mayr noch nicht auf dessen 2,22 Meter gewachsen. Aber mit seinen 2,06 Meter versperrte er uns einige Male den Weg zum Korb und machte nach Offense-Rebounds (Abprallern von unserem Korb) ebenfalls 15 Zähler. Und wer weiß, vielleicht wird er mal, wie sein Vater, der größte Mensch Deutschlands. Der gegnerische Coach wechselte im Minutentakt aus, um eine Antwort auf die Zeulenrodaer Aggressivität zu finden, aber im schnellen Umschaltspiel konnten wir einige leichte Lay-Ups (Korbleger) erzielen. Nachdem wir das zweite Viertel mit 24 zu 16 gewannen, waren es nur noch elf Punkte Rückstand.

 

Angriff ist die beste Verteidigung

Max (17 Punkte im Spiel) zündete einen bärenstarken Elf-Punkte-Lauf indem er sein überlegenes Midrange-Game zwischen Zone und Dreierlinie auspackte. Vom Post-Up mit dem Rücken zum Korb bis zum Threepointer hatte er alles im Repertoire. Rudi puschte sich erneut zu straffer Defense und Druck auf den Ballführenden, um einige Fastbreaks (Schnellangriffe) einzuleiten. Felix steuerte die schönste Aktion auf Seiten der Z’Airs bei. Mit einem Behind-the-back-Dribbling (hinter dem Rücken) ließ er seinen Gegenspieler bereits an der Mittellinie stehen, tänzelte die gegnerische Help-Side-Defense (Aushilfe für den überlaufenen Verteidiger) aus und schloss per elegantem Scoop (Unterhand-Korbleger) ab. Benny streute zwei Dreier ein, aber auch die Gäste trafen weiterhin und verhinderten unsere Aufholjagd. Unseren Sharp-Shooter (Scharfschütze) Chris ließ das alles kalt. An diesem Spieltag kam er nicht ins Laufen. Er bekam keinen rein, aber ein flagrant (unsportliches) Foul und einen Einwurf abgepfiffen. Mit 66 zu 75 gingen wir in die entscheidende Phase.

 

Wer hat seine Hausaufgaben gemacht?

Von unseren Fans gefeiert, riegelten wir für ein paar Minuten unsere Hälfte ab und kamen so vier Minuten vor Schluss auf fünf Zähler heran. Dann Jena mit dem Dreier, zwei Zweier von uns und abermals Drei für die Gäste. Max bringt den Ball über die Mittellinie, Christian bietet sich gegen den schmächtigeren Teichert am Zonenrand an, um ihn im Post-Up-Game zu überpowern. Doch es kommt zum schmerzlichen Turnover (Ballverlust). Jena punktet erneut und presst (verteidigt) sofort übers gesamte Feld. Der Einwurf zu unserem Aufbauspieler Felix fliegt über den Jenaer Defender hinweg und landet auf dem Schoß der Zuschauer. Science City greift wieder auf ihr organisiertes Set-Play (Halbfeld-System) zurück, zieht zum Korb, steht außen frei und verwandelt den entscheidenden Dreipunktwurf.

Am Ende ist die Trefferquote der Nachwuchs-Bundesligisten mit 13 Dreiern zu stark, die eingespielten Systeme sitzen zu gut, die engagierten Spieler sind zu diszipliniert und die Ausdauer der unter 19 Jährigen zu frisch, als dass die Z’Airs daraus Kapital schlagen konnten. Unsere Turnover waren indes gefühlt doppelt so häufig und unsere Freiwurfquote lag bei mageren 40 Prozent. So müssen wir uns mit 83 zu 94 geschlagen geben.

 

Eine weitere offene Rechnung

Wir spielen wieder zu gewohnter Zeit am Sonntag 15:30 Uhr, aber noch ein letztes Mal in der Reimann-Halle. Dabei müssen wir den BC Erfurt schlagen, der in der Tabelle einen Platz über uns liegt.

Unsere Scorer: Christian Köber 26, Max Frotscher 17, Martin Hempel 15, Felix Köber 7, Denny Wieduwilt 7, Benjamin Fischer 6, Rudi Hubatsch 2, Philip Täubert 2, Chris Hetzheim 1, Lars Göppner