Ein Drama in 5 Akten

 

I Akt: Take off

 

Am gestrigen Sonntag, dem 25.11. traten wir die Reise zum Tabellen letzten nach Gotha an.

Unterstützt durch einige Fans wollten wir die Tabellenspitze weiterhin sichern und die Korbdifferenz zu den unteren Rängen weiter verbessern. Mit hoher Motivation machten wir uns also zu neunt auf weitere Punkte zu holen.

In Gotha angekommen schauten wir uns zunächst noch die letzten Minuten einer Jugendbegegnung Gotha vs. Gera an. Danach beim eigenen Einspielen die erste Hiobs-Botschaft: Kein Hausmeister, damit keine Duschmarken… na toll…

 

II Akt: First contact

 

Leicht verspätet konnte die Partie gegen die Hausherren, welche bisher noch keinen Sieg verbuchen konnten, dann losgehen. Als Tabellen erster waren wir bis dahin die klaren Favoriten.

In der ersten Minute gingen wir direkt mit 3:0 in Führung, konnten den Vorsprung jedoch nicht lange halten, geschweige denn ausbauen. Fast von Anfang an zeichnete sich eine enge Partie ab.

2 gegnerische Spieler stachen mit ihrer Leistung hervor und bereiteten uns einige Probleme.

War uns der Rest auch technisch unterlegen, konnten wir den Vorteil nur mäßig ausspielen: Wir zogen beherzt zum Korb, ließen jedoch unnötig viele Punkte liegen, während der Gegner viel zu häufig von Downtown traf oder den Ball beim Zug zum Korb immer noch irgendwie ins Netz mogelte. So trennten wir uns mit 20:23 Rückstand zur Viertelpause.

 

III Akt: Under pressure

 

Im zweiten Spielabschnitt stellten wir von der glücklosen Zone auf Mann Verteidigung um, in der Hoffnung auf bessere Match-ups in der Defense.

Das gelang zwar teilweise und wir konnten auch weiterhin über Fastbreaks Punkte erzielen, jedoch konterten die Gastgeber weiterhin passabel und trafen auch gegen enge Verteidigung teilweise ziemlich glücklich. An der Freiwurflinie standen wir recht häufig, überzeugten aber leider recht wenig (10/17 Treffer in der 1. Hälfte, 6/7 bei Gotha). Auch hier wurden leider wieder Punkte verschenkt. Auch in Downtown sahen wir keinen Stich: Während bei uns nur B. Fischer traf (2x in der 1. Hälfte) war der Gegner bereits mit 5 Treffern über seinem Saisonschnitt (4x je Spiel).

Es schien noch kein Kraut gegen die Underdogs gewachsen zu sein.

Zur Halbzeit lagen wir dadurch mit 42:47 weiterhin hinten.

 

IV Akt: Hunters and hounted

 

Nach der Pause korrigierten wir unsere Match-ups, fest entschlossen die Partie noch zu drehen.

Mit einem 7:2 Lauf für uns begann das Viertel auch recht vielversprechend. In der 24. Minute war bei 49:49 plötzlich wieder alles offen.

Die Defense sah besser aus, in der Offense fehlten jedoch weiterhin Punkte und auch die Freiwürfe wurden nicht merklich besser. Wir gaben alles und selbst 3 aufeinander folgende 3-Punkt Treffer unserer Gegner brachen unsere Moral nicht. Kurz vor Ende des Abschnittes setzten wir zu einem weiteren Lauf an um den inzwischen wieder beträchtlich gewachsenen Rückstand (53:62) nochmal zu minimieren. Leider versenkten auch die Gothaer noch 2 Downtown-Würfe und so verloren wir ein weiteres Viertel.

 

V Akt: Fail is not fatal

 

Im letzten Spielabschnitt mobilisierten beide Teams noch einmal alle Kräfte und ein weiteres Kopf-an-Kopf-Rennen begann. Ein 8:0 Lauf der Gäste brachte uns wieder in Schlagdistanz und spornte uns nochmals zu Höchstleistungen an. Die Gäste konterten und konnten an der Linie erneut überzeugen. So war der Anschluss ebenso trügerisch wie vergänglich. In den letzten beiden Minuten zeichnete sich das unvermeidliche dann leider schon ab.

Wir versuchten die Gegner an die Linie zu zwingen, um schnelle Angriffe folgen zu lassen, leider waren die Freiwürfe von mehr Erfolg gekrönt als unsere Konter.

Nach 40 spannenden Spielminuten mussten wir uns dann mit einem Endstand von 79:90 den Gegnern geschlagen geben.

 

Auf dem Feld der Ehre war an diesem Tag leider nichts für uns zu holen.

Man könnte uns zugutehalten, dass der Gegner einen Spieler der Regionalliga extra gegen uns auflaufen ließ (was wir einfach mal als Anerkennung verstehen). Man könnte ebenso sagen, dass wir einfach einen schlechten und Gotha einen guten Tag hatte. Oder man könnte sich über einige zweifelhafte Entscheidungen der Refs aufregen. Hätten wir eine bessere Freiwurfquote gehabt…

Wenn wir nicht so viele Korbleger und Würfe liegen gelassen hätten… Hätten die Gegner in ihrer Stammbesetzung gespielt… Aber alle „hätte“, „wenn“ und „aber“ dieser Welt können nichts daran ändern, dass wir an diesem Tag in downtown unterlegen waren (3:11), an der Linie zu viele einfache Punkte vergaben (16/36 zu 14/19) und auch sonst deutlich unter unserem Potenzial spielten, während Gotha seine Fans in Bestform begeisterte.

 

Doch wir lassen uns dadurch keinesfalls demotivieren. Wir werden umso härter trainieren, verbissener kämpfen und noch mehr Leistung aus jedem einzelnen Muskel kitzeln, um zu beweisen, dass wir uns den Platz in der Tabelle verdienen.

Denn: „Success is not final, failure is not fatal: it is the courage to continue that counts.“ – Winston Churchill

 

Kleine Anekdote zum Schluss: Wir fanden doch noch eine passende Duschmarke… Man stelle sich 9 abgekämpfte Spieler vor, die im Gänsemarsch unter einer einzigen Dusche im Kreis laufen…

 

Nach fast 1 ½ Monaten Abstinenz freuen wir uns darauf am kommenden Sonntag endlich wieder vor heimischer Kulisse aufzulaufen und unsere Fans beim Spiel gegen BC Erfurt zur gewohnten Zeit (15:30 Uhr) am gewohnten Platz (Merbold-Halle Greiz) begeistern zu können.

 

Unsere Scorer: Frotscher M. 13, Köber C. 10, Wieduwilt D. 10, Theilig P. 10, Köber F. 10, Fischer B. 9, Hetzheim C. 8, Täubert P. 6 und Hubatsch R. 3.