Keine Verschnaufpause

Auf zum Endspurt

Der Dauerlauf für die letzten sechs Spiele in fünf Wochen verlangt einiges an Kondition und Fitness ab. Auf den ersten fünf Tabellenplätzen stehen der dominante Science City Jena IV, wir schnellen Zeulenrodaer, der mannstarke BC Erfurt, der junge Science City Jena III und der erfahrene USV Erfurt. Am Tabellenersten kommt wohl keiner vorbei, aber darunter kann alles passieren. Uns steht noch ein spannender Schlagabtausch mit der JBBL bzw. NBBL aus Jena und den Kanten aus der Hauptstadt bevor. Unser Ziel ist mindestens Platz Drei, um im Halbfinale nicht auf den Klassenprimus zu treffen. Die wichtigen Spiele bestreiten wir in eigener Halle in der unsere Fans den entscheidenden Unterschied machen können.

 

Die Bürden des Winters

Letzten Sonntag meldete sich endlich der Frühling zurück. Doch nach eingeschneiten Tagen in überheizten Räumen, fuhren wir geschwächt zum ersten Saison-Spiel gegen den BC Erfurt. Beim Training am Vortag fehlten mit Rudi, Philip, Lukas, Max und Christian statistisch gesehen über 40 Punkte an Schlagkraft.

Denny konnte kurzfristig eingerenkt und startklar gemacht werden. Am Spieltag stieß Christian dazu, der die Woche noch mit Tee schlürfen und Pastillen lutschen verbracht hatte. Rudi unterstützte sein Team heiser als Trainer. Tobi und zwei Spielerfrauen reisten im VW Bulli von Chris als Edelfans mit zum Auswärtsspiel.

 

Der Abstieg in die Unterwelt

Unsere tapferen Helden stiegen in die unterirdische Halle der Erfurter hinab. Und obwohl es gegen den Viertplatzierten ging, war unsere Körpersprache angespannt und in sich gekehrt. Gleich zwölf hochgewachsene Gestalten stellten sich unseren sieben Hauptakteuren entgegen.

In den Tiefen, wo der Frühjahrsputz noch ausstand, klebte der Staub wie schwarzes Pech an den Schuhen unserer Eindringlinge. Vor dem zu erwartenden Getöse hatten die Hausherren gerade noch Zeit, eine Hälfte des Schlachtfelds vorzubereiten. Somit hatten die Gastgeber den Halt in Ihrem Angriff, der auf unserer Seite fehlte.

Felix schritt mit erhobenem Haupt voran und verzeichnete die ersten fünf Punkte für die Z’Airs. Jedoch brach die nächste Hiobsbotschaft über uns herein, als er im Zweikampf eine Wunde am Sprunggelenk erlitt. Seinen Posten auf dem Feld konnte nur sein gesundheitlich angeschlagener Bruder Christian oder der Novize Lars einnehmen. Den Schützen aus Erfurt gelangen fünf Treffer aus der Ferne und trotzdem konnten wir mit 19 zu 21 dagegenhalten.

 

Die Suche nach dem Zaubermittel

Der aufgewirbelte Staub der Arena machte das Durchschnaufen zunehmend schwerer. Trotz einzelner starker Verteidigungsleistungen kamen unsere tückischen Schnellangriffe nicht in Tritt. Aus unserer hinteren Angriffslinie blieb es im gesamten Verlauf bei drei Treffern. Selbst nach unsauberen Vorgehen des Gegners und unserem Vorrücken bis zur Freiwurflinie konnten wir nur weniger als 30 Prozent verwandeln. Somit wurde unser aggressives Spiel bereits im Keim erstickt und wir sahen uns einem deutlichen 28-zu-44-Rückstand gegenüber.

Unsere Defizite lagen klar auf der Hand. Nur wenige von uns sahen sich körperlich imstande dagegen anzukämpfen. Rudi machte deutliche Ansagen vom Feldrand und sprach seinen Mannen nochmal Mut zu. Pierre und Chris suchten mit wechselseitigen Beschüssen den Weg zurück ins Geschehen. Die Erfurter Front legte weiterhin 20er-Viertel auf und nahm unseren Kämpfern das Licht am Ende des Tunnels. Während die Zivilisten fassungslos zusahen, verhallten unsere Rufe zum Widerstand in der Dunkelheit.

Zu Beginn des letzten Manövers lagen wir mit 39 zu 65 zurück. Mit dem Rücken zur Wand versuchten wir ein letztes Aufbäumen durch eine engere Verteidigungsformation. Oft einen Schritt zu langsam, ließen wir die Gegner direkt zur Freiwurflinie marschieren. Unsere magere Ausbeute konnte die Niederlage von 48 zu 84 nicht abwenden.

 

Zurück am Tageslicht

Die kalte Dusche wusch die schaurigen Erinnerungen dieses Tages hinfort und so stiegen wir mit einem befreiten Lächeln aus dem Gewölbe empor. Denn es bleibt keine Zeit zurückzuschauen. Diesen Sonntag, den 24. Februar, empfangen wir den Tabellenersten in unserer Heimhalle. Es geht erst 17 Uhr in Greiz los.

Unsere Scorer: Christian Köber 10, Felix Köber 9, Pierre Teilig 8, Martin Hempel 8, Denny Wieduwilt 6, Chris Hetzheim 4, Benjamin Fischer 3, Lars Göppner