Z’Airs vs. Weida Baskets: Unser Spiel des Jahres

Am vergangenen Samstag ging es in der Residenzstadt Greiz um die Tabellenspitze der Landesliga Thüringen. Weida gegen Zeulenroda. Das Hinspiel hatten wir vor heimischen Publikum mit sieben Punkten gewonnen und damit unsere Siegesserie über nunmehr 13 Liga-Spiele aufgebaut. Doch auch die Weidaer hatten sich keinen weiteren Ausrutscher erlaubt und brannten auf die Revanche.

In Zeulenroda setzt Coach Benjamin Jetschke auf Teambasketball mit sechs Akteuren, die im Schnitt zweistellig punkten. Für Weida hingegen drücken Norman Kuntke und Ronny Schmeißer den Spielen ihren Stempel auf. Dieser Unterschied der aufeinandertreffenden Teams zeigte sich schon in der Spielvorbereitung. Johannes, Tom, Benjamin, Denny, Lukas, Martin, Rudi, Max, Felix und Christian waren früh angereist und machten sich bereits als Mannschaft warm als auf der anderen Seite einzig der Topscorer der Weida Baskets in der Halle stand. Das Knistern war sofort zu spüren, da für alle Beteiligten klar war, dass man sich nichts schenken würde. Die Hausherren hatten ihren Trainer Björn Lippold an das Kampfgericht geliehen, aber sonst alles aufgefahren und so standen wir einem Kader von 11 erfahrenen Spielern gegenüber. In unserer Aufstellung vermissten wir Philip Täubert und Chris Hetzheim.

Zum Anpfiff füllten bereits 150 Zuschauer, darunter Familienangehörige, Mitschüler, Arbeitskollegen, Konkurrenten und Basketball-Begeisterte, die Lessing-Sporthalle. Hinter uns standen die Fans mit Schildern und Trommeln auf der Tribüne. Euphorisiert von dieser Kulisse leitete Rudi Hubatsch den erste Angriff mit einem Dreier ein. Danach wurde das Geschehen etwas zäh, nahmen doch die Spielleiter Lars Winter und Peter Heß untypisch viele Schrittfehler- und Foul-Pfiffe für ein Spiel um den Aufstieg in die Oberliga. Die Fans hatten sich auf ein gewohnt schnelles Spiel gefreut und reagierten bereits lautstark auf die kleinliche Regelauslegung. Im den ersten Spielminuten überraschten wir durch viel Bewegung die noch träge agierende Verteidigung unter dem Weidaer Korb. Doch einige achtlose Pässe quittierten die Weida Baskets mit Punkten im Schnellangriff. In unseren Reihen sind solche einfachen Punkte das Markenzeichen von Chris Hetzheim, dessen 16 Punkte im Schnitt am Spieltag geholfen hätten. Das erste Viertel blieb mit unserer 17-zu-15-Führung ausgeglichen.

Unsere bisher effektive Zonenverteidigung konnte die zum Korb schneidenden Einzelakteure nicht stoppen. Dies führte zu überwiegend zweiten Wurfchancen und Freiwürfen der Gegner. Wahrscheinlich war es der Anspannung geschuldet, dass die Unparteiischen lieber ein Foul zu viel pfiffen, als das Spiel laufen zu lassen. Somit wurden unglaublicherweise insgesamt 78 Freiwürfe gegeben. Und die Weidaer hatten ihre Hausaufgaben gemacht und bärenstarke 73 % ihrer Freiwürfe (35 von 48) verwandelt. Für ein so wichtiges Spiel, ließen wir mit 40 % (12 von 30) zu viele Punkte liegen. Wir blieben im zweiten Spielabschnitt für ganze vier Minuten punktelos und somit zogen die Weida Baskets bis zur Halbzeitpause mit 27 zu 38 davon.

Der beherzte Zug zum Korb war auf beiden Seiten das erfolgreiche Mittel in der Offensive. Doch die vermehrten Schrittfehler-Pfiffe ließen die Angriffe ins Stocken geraten. In solchen Situationen braucht man als Spieler ein Kurzzeitgedächtnis, um die gut herausgespielten Wurfchancen zu nutzen, ohne zu bedenken, was ein Fehlwurf bedeuten würde. Wir haben zu wenig Würfe von außen genommen, die den Weidaer Urgesteinen den weiten Weg zu den Schützen aufgezwungen hätten. Dadurch wäre unsere starke konditionelle Vorbereitung belohnt worden. Doch nun war es ein Leichtes für die Hausherren, sich mit ihrer physischen Präsenz unter den Korb zu stellen. Apropos physisches Spiel, es wurden Ellenbogen ausgeteilt, Beine gestellt und Spieler im Lauf umgestoßen. Aber wir hatten in unserer Siegesserie nicht verlernt zu kämpfen. Unsere Spieler trieben sich gegenseitig und durch die Gesänge der Fans zu aufopferungsvollem Einsatz an. Den Rückstand von 15 Punkten zu Beginn des vierten Viertels (45 zu 60) mussten wir auf nur sieben Punkten verkürzen, um trotzdem Tabellenerster zu bleiben. Grund dafür waren unsere hohen Ergebnisse der vergangenen Partien, mit denen wir die bessere Punktedifferenz vorweisen konnten.

Die Schlüsselszene des Spiels begann mit einem beherzten Abschluss von Felix beim Stand von 60 zu 73 und drei verbleibenden Spielminuten. Die Beschwerde des gegnerischen Kapitäns über einen angeblichen Schrittfehler entlud sich in einem Rempler und wurde mit einem Foul geahndet. Prompt folgte eine Auszeit von Weida. Wir berieten uns, wer den Freiwurf des technischen Fouls werfen sollte. So ging unsere Nummer 10 an die Linie und verwandelte zielsicher. Als wir uns zum Einwurf aufstellten, jedoch die Schiedsrichter einen zweiten Freiwurf vorgesehen hatten, wurde klar, dass kein technisches sondern sogar ein unsportliches Foul gepfiffen wurde. Somit hätte der gefoulte Spieler werfen müssen. Das Schiri-Gespann entschied, den Treffer abzuerkennen, den zweiten Freiwurf zu streichen und Einwurf für die Hausherren zu geben. Die Halle wurde zum Hexenkessel in dem die Fans zunehmend mit Buh-Rufen ihrem Unmut kundtaten. Infolgedessen verschärften die Offiziellen noch einmal ihre Linie, wodurch wir einige unnötige unsportliche und technische Fouls bekamen, die unseren Kampfgeist im Keim erstickten. Sechs unserer zehn Spieler wurden mit jeweils mindestens vier Fouls eingebremst oder sogar vom Feld gestellt. Der Endstand von 66 zu 84 war nicht mehr zu verhindern.

Besser gespielt haben wir an diesem Tag nicht. Das zweite Viertel gab den Ausschlag, welches wir mit 10 zu 23 verloren. Es wurden spielerische und taktische Schwächen sichtbar, die wir angehen müssen. Den beiden gegnerischen Akteuren mit jeweils 30 Punkten müssen wir Respekt zollen und uns in der Verteidigung darauf einstellen. Unsere Bilanz von 23 gezogenen und 33 gegebenen Fouls sieht schlecht aus.

Leider halten wir nach diesem aufregenden Spiel nicht das Trikot mit der Spielernummer 14 für unsere Siegesserie hoch. Dennoch hat das handgemachte Z’Airs-Logo unserer Fans einen Platz in unserem Herzen. Wir bedanken uns bei allen angereisten und in Gedanken dabei gewesenen Fans für die tolle Unterstützung während der gesamten Saison.

Wie geht es nun weiter?
Das Aufstiegsrecht für die Oberliga wird in einem Spiel gegen den Tabellenführer der anderen Staffel vergeben. Im Westen Thüringens sind die ersten vier Mannschaften so eng zusammen, dass man den Gegner noch nicht ermitteln kann. Dank unserer guten Bilanz wird das Spiel im Mai in Zeulenroda stattfinden.
Am 19.03.2017 laden wir unsere Fans und die Jungs von Science City V zum Rückspiel vor heimischer Kulisse zur gewohnten Zeit in die Reimann Turnhalle ein.

Punkteverteilung:
Christian Köber (31), Felix Köber (15), Benjamin Fischer (8), Max Frotscher (5), Rudi Hubatsch (5), Denny Wieduwilt (2), Martin Hempel, Tom Knödler, Lukas Wegerich, Johannes Weiser